Herzlich Willkommen auf der Website des DDR-Kabinett-Bochum e.V. !

Auf den folgenden Seiten unserer Website informieren wir Sie über unsere Dauerausstellung zur DDR, die Vereinsarbeit des DDR-Kabinett-Bochum e.V. sowie über aktuelle Veranstaltungen und neue Exponate.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch im DDR-Kabinett-Bochum. Erleben Sie dort eine interessante Reise in die deutsche Geschichte und die Erinnerung an 40 Jahre Deutsche Demokratische Republik.

 

Ebenso freuen wir uns über Ihren Eintrag in unserem Gästebuch und der Teilnahme an unseren Umfragen, die wir zu verschiedenen Anlässen anbieten werden.

 

In diesem Sinne – Freundschaft !

 

Andreas Maluga

1. Vorsitzender des DDR-Kabinett-Bochum e.V.

 

Besuch BEI MARCUS SCHMIED im DDR-MUSEUM DABEL - 9. Oktober 2022

Eine sensationelle Zeitreise in die DDR erlebten wir beim Besuch des DDR-Museums Dabel von Marcus Schmied. Auf dem Gelände des ehemaligen Kinderferienlager des VEB Calbe im Landkreis Ludwigslust-Parchim nahe Schwerin präsentiert Marcus seine riesige Sammlung an Alltagskultur. In zwei Hallen liebevoll gestaltet und nach Themengebieten sortiert kann man hier seit 2016 nahezu alle Dinge aus 40 Jahren DDR der Bereiche Lebensmittel, Getränke, Spielwaren, Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Freizeitwaren, Unterhaltungselektronik und vieles mehr betrachten.

Die Vielfalt an Dingen ist eigentlich bei einem ersten Besuch nicht fassbar und man benötigt viel Zeit um die Dinge auf sich wirken zu lassen. Wer in der Nähe von Schwerin weilt, sollte sich diese Zeitreise nicht entgehen lassen.

 

Im Anschluss empfehlenswert, die Gastronomie im Museums-Gasthof u.a. mit Thüringer Mutzbraten und selbstgemachtem Kartoffelsalat sowie Softeis aus der DDR-Softeismaschine. Einfach lecker!

 

Wir wünschen Marcus Schmied und seiner Familie weiterhin viel Erfolg und zahlreiche Besucher. Bis bald mal wieder im DDR-Museum Dabel!

 

DDR-Museum Dabel

Liebe Freundinnen und Freunde,
 
zum 25. Mai 2018 tritt die europäische Datenschutzverordnung (DSGVO) in Kraft und die Übergangsregelung endet. Dies führt zu zahlreichen Änderungen im Bereich des Datenschutzes. Aus diesem Grund haben auch wir unsere Datenschutzhinweise erweitert und aktualisiert.

Der Schutz der Privatsphäre hat für uns einen hohen Stellenwert. Daher möchten wir Euch auf unsere Datenschutzerklärung hinweisen. Diese enthält detaillierte Informationen über unseren Umgang mit personen-bezogenen Daten, wie wir diese schützen und welche Rechte man diesbezüglich hast. Die Datenschutzerklärung findet man in unserem Impressum.

"Der Admiral verlässt das Schiff und tritt seine letzte Reise an." - Wir nehmen Abschied von Admiral a.D. Theodor Hoffmann

Und schon wieder müssen wir Abschied nehmen. Am 1. November 2018 verstarb nach schwerer Krankheit, Admiral a.D. Theodor Hoffmann. Für alle die ihn persönlich kannten und unter seinem Kommando ihren Ehrendienst bei der Volksmarine leisteten, ist es ein schmerzlicher Verlust. 

 
Für seine Leistungen zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik wurde Admiral a.D. Theodor Hoffmann mit hohen staatlichen und militärischen Auszeichnungen, darunter dem Vaterländischen Verdienstorden, dem Scharnhorst-Orden, dem Kampforden für Verdienste um Volk und Vaterland u.a., geehrt. Bis zum letzten Tag kämpfte er aktiv für die Rechte der ehemaligen Angehörigen der bewaffneten Organe der DDR, sowie gegen die Verfälschung der Geschichte der DDR und ihrer bewaffneten Kräfte. U.a. war er mehrere Jahre Vorsitzender des Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.
 
Auch die Arbeit des DDR-Kabinett-Bochum begleitete er in den letzten Jahren sehr aufmerksam und solidarisch. Ein Höhepunkt der Wertschätzung war die Teilnahme von Admiral a.D. Theodor Hoffmann auf unserer Festveranstaltung am 8. Oktober 2016, in Erinnerung an den 67. Jahrestag der Gründung der DDR.
 
In Gedanken sind wir bei seinen Angehörigen, Freundinnen und Freunden sowie Genossinnen und Genossen. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und verneigen uns im stillen Gedenken.
 
Vorstand des DDR-Kabinett-Bochum e.V.

ERFOLGREICHE TEILNAHME DES DDR-KABINETT-BOCHUM am 20. UZ-Pressefest 2018

Wer das 20. UZ-Pressefest im Revierpark Dortmund-Wischlingen besuchte, sah in viele zufriedene Gesichter. Besuchten doch insgesamt an die 40.000 Menschen dieses Fest für Frieden und Solidarität. Zur guten Stimmung trug neben dem spät-sommerlichen Wetter vor allem die fast unüberschaubare Programm-vielfalt an Kultur und Diskussions-und Informationsrunden bei. Bereits am Freitagabend war nicht zu übersehen, dass das UZ-Pressefest gut besucht war – von der Hauptbühne bis zum Roten Marktplatz, in der Casa Cuba und auf dem Leninplatz im Ernst-Thälmann-Zelt des DDR-Kabinett-Bochum und der GRH. Politischer Höhepunkt des UZ-Pressefestes war sicherlich das „Antikriegs-Meeting“ am Samstag auf der Hauptbühne. Patrik Köbele als Parteivorsitzender der DKP konnte hier fast 30.000 Unterschriften für den Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ an Reiner Braun, einen der Initiatoren der Kampagne, übergeben. Egon Krenz und Petr Parkhitko von der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation kritisierten die Kalten Krieger in Bundesregierung und NATO und ihre Konfrontationspolitik gegenüber Russland. Die internationalen Gäste des UZ-Pressefestes setzen mit einem gemeinsamen Auftritt auf der Hauptbühne ein Zeichen gegen Aufrüstung und die Kriege der NATO.

Über alle drei Tage herrschte auch bei uns im Ernst-Thälmann-Zelt großer Andrang. Neben einer gut besuchten Mitgliederversammlung, die eine Änderung der Satzung zur Erweiterung des Vorstandes beschloss, ging es nahtlos in die erste Veranstaltung unter dem Thema "Solidarität mit den Volksrepubliken im Donbass und Frieden mit Russland" weiter. In Kürze werden wir über die weiteren Veranstaltungshöhepunkte in unserem Zelt berichten.

BILDER-IMPRESSIONEN AUS DEM ERNST-THÄLMANN-ZELT DES DDR-KABINETT-BOCHUM AUF DEM 20. UZ-PRESSEFEST 2018

DAS WAR UNSER PROGRAMM Auf dem 20. UZ-Pressefest 2018

3 Tage volles Programm im Zelt des DDR-Kabinett-Bochum
Programm_Ernst_Thaelmann_Zelt_2018.pdf
PDF-Dokument [2.9 MB]

Armin Stolper: Dramaturg - Schriftsteller - Stückeschreiber - Kommunist - DDR-Bürger   -   SONDERAUSSTELLUNG AB DEM 23. MÄRZ 2018:

Zum 84. Geburtstag des Dramaturgen und Schriftstellers Armin Stolper, eröffnen wir am 23. März 2018 in den Räumen des DDR-Kabinett-Bochum eine Sonderausstellung zu seinem künstlerischen Schaffen in der DDR. Neben seinen Büchern stellen wir die kompletten Auszeichnungen mit Urkunden, Einladungen und Glückwunschschreiben zu den Auszeichnungsakten, Dokumente über seinen Werdegang vom Theater der Bergarbeiter in Senftenberg zum Stadttheater Cottbus, dem Landestheater Halle/S., seine Berufung zum Chefdramaturgen am Deutschen Theater in Berlin und dem Maxim-Gorki Theater, aus. Abgerundet wird die Ausstellung durch Theaterprogramme seiner Inszenierungen. 

72. Jahrestag des Sieges über den Faschismus - 9. Mai 2017 - sowjetisches Ehrenmal in Treptow

Ein Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen - In tiefer Trauer um Armeegeneral a.D. Heinz Keßler 

In tiefer Betroffenheit trauern wir um unseren lieben Freund und aufrichtigen Genossen, Armeegeneral a.D. Heinz Keßler, der am 2. Mai 2017 im Alter von 97 Jahren völlig unerwartet verstorben ist. 
 
Mit Heinz verlieren wir einen schwer zu ersetzenden, treuen Kämpfer. Seine Lebensleistungen im Kampf gegen den Hitlerfaschismus, dem Aufbau eines besseren Deutschland,  seine vielzähligen Funktionen in der Staats- und Parteiführung der Deutschen Demokratischen Republik -zuletzt als Armeegeneral und Minister für Nationale Verteidigung- verdienen hohe Anerkennung und Hochachtung.

Seine bis ins hohe Alter scharfsinnige und sachkundige Analyse der politischen Lage in Deutschland und in der Welt wird uns auch in Zukunft in Erinnerung bleiben. In den vergangenen 28 Jahren nach der Konterrevolution in der DDR hat er sich konsequent mit dem herrschenden Zeitgeist auseinandergesetzt. Der gewollten Delegitimierung der DDR ist er mit seiner beeindruckenden Rede vor dem Gericht der Klassenjustiz offensiv entgegengetreten. Heinz war ein unbeugsamer Kämpfer für Frieden und Antifaschismus und standhafter Kommunist. 
 
Mit unserer Arbeit im DDR-Kabinett-Bochum war Heinz Keßler von Beginn an solidarisch verbunden und jede einzelne Begegnung mit ihm wird uns tief im Gedächtnis bleiben. In Gedanken sind wir jetzt ebenfalls bei seiner Familie, den Kindern und Enkelkindern, seinen Freunden und Genossinnen und Genossen.

Wir verneigen uns mit größter Hochachtung vor ihm und werden Heinz stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Vorstand des DDR-Kabinett-Bochum e.V.

Sowjetfahnen sieht man besser - Dank Euch Ihr Sowjetsoldaten !   -    9. Mai 2017 Sowjetisches Ehrenmal - Berlin-Treptow

Auch in diesem Jahr möchten wir alle Freundinnen und Freunde des DDR-Kabinett-Bochum aufrufen, uns am 9. Mai 2017, zum 72. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, wieder mit zahlreichen Sowjetfahnen an der Skulptur des knienden sowjetischen Soldaten zu treffen und dann gemeinsam Blumen am Ehrenmal nieder zu legen. 

Nie wieder Faschismus in Europa! Freundschaft mit Russland! Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf im Donbass!
 
Treffpunkt: Montag, 9. Mai 2017, 10:00 Uhr, 
an der Skulptur der knienden Soldaten 
am sowjetischen Ehrenmal, Berlin-Treptow.
 

Gleichzeitig rufen wir dazu auf, sich an den Gedenkveranstaltungen zum Tag der Befreiung, am 8.Mai, in Berlin oder anderen Orten zu beteiligen.

29. Wanderaustellung "Der Palast lebt - trotz alledem"

APPELL - HÄNDE WEG VON RUSSLAND!

Es ist unglaublich und empörend. Panzer rollen wieder gen Rußland. Tausende von Soldaten samt Kriegsausrüstung nehmen in diesen Tagen in Polen an den Grenzen zu Rußland Stellung. Der Truppenaufmarsch an der NATO-Ostgrenze ist eine ernsthafte Gefahr für den Frieden in Europa und darüber hinaus. Und Deutschland an vorderster Front. Bereitwillig stellt es sein Territorium für den militärischen Aufmarsch zur Verfügung. Und wird selbst im Rahmen einer NATO-Operation im Februar des Jahres 500 Soldaten mit Schützen- und Kampfpanzern sowie weiteren Militärfahrzeugen nach Litauen an die russische Grenze schicken. 

 

Nach dem Grundgesetz der BRD hat der Bund "Streitkräfte zur Verteidigung" aufzustellen. Der Aufmarsch bundesdeutscher Truppen an Rußlands Grenzen dient nicht der Verteidigung. Es ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz. 

 

"Von Deutschland darf nie wieder Krieg ausgehen", war einst zu Zeiten des Kalten Krieges über-einstimmender Konsens zwischen den feindlichen Lagern. Und einge¬denk der Opfer der Völker der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg sowie des ent¬scheidenden Anteils der Sowjetunion an der Zerschlagung des Hitlerfaschismus galten friedliche Beziehungen mit dem östlichen Nachbarn über Jahrzehnte als ein Grundpfeiler für Frieden und Sicherheit in Europa. 

 

Für das Volk der DDR war Freundschaft mit der Sowjetunion Herzenssache. Dank der brüderlichen Verbundenheit beider Länder konnte die DDR über mehr als vier Jahrzehnte unter friedlichen Bedingungen eine sozialistische Entwicklung nehmen. Politiker der Sowjetunion und der DDR agierten erfolgreich mit Friedensinitiativen auf internationaler Bühne. Gemeinsam mit den sowjetischen und Waffenbrüdern der anderen sozialistischen Staaten schützten unsere Grenz-truppen zuverlässig die territoriale Integrität unserer Länder. Die Armeen der Warschauer Vertragsstaaten garantierten das militärische Gleichgewicht, das für den Friedenserhalt so wichtig war. 

 

Die Sowjetunion existiert nicht mehr. Rußland ist ein kapitalistisches Land. Mit seiner Politik unter Präsident Wladimir Putin leistet es aber in unserer Zeit, in der nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Lagers Krieg wieder ein Mittel der Politik geworden ist, den entscheidenden Beitrag zur Zurückweisung aggressiver imperialistischer Politik. 

 

Diese Erkenntnis und unsere geschichtlichen Erfahrungen verbinden uns in Solidarität und Freundschaft mit der Politik der Russischen Föderation.

 

Leistet Widerstand gegen die Kriegspolitik der BRD!

 

Erklärt Eure Solidarität mit der Politik Rußlands und seinem Präsidenten!

 

Tretet ein für friedliche und freundschaftliche Beziehungen mit Rußland!

 

Im Namen des Vorstandes der GRH e.V.

 

Hans Bauer       Dieter Stiebert

Vorsitzender      Geschäftsführer

Erfolgreiche Teilnahme am UZ-Pressefest 2016!

Das DDR-Kabinett-Bochum und die GRH e.V. beteiligten sich vom 1. bis 3. Juli mit einem eigenen Veranstaltungszelt am UZ-Pressefest im Revierpark Dortmund-Wischlingen. 3 Tage gab es dort ein volles Programm aus Kultur, Diskussion und Vorträgen. Und JEDE dieser Veranstaltung war bis auf den letzten Platz belegt und viele mussten noch vor dem Zelt dem Programm folgen. Damit hätten wir niemals gerechnet. Wir bedanken uns bei Allen, die es uns ermöglicht haben, diesen Beitrag auf dem größten Volksfest der linken Bewegung zu leisten. Bei den Spendern, Helfern, Künstlern und Referenten und natürlich bei den weit über Tausend Besucherinnen und Besuchern unseres Ernst-Thälmann-Zeltes! Wir sehen uns beim nächsten UZ-Pressefest 2018 wieder!

Umgestaltung des SPort-Bereiches im DDR-Kabinett-Bochum

Blog des DDR-Kabinett-Bochum

Fotorechte: Rudolf Denner - r-mediabase.euAuf diesem Wege gratulieren wir unseren Mitstreitern und engsten Verbündeten in der GRH herzlich zum 30-jährigen Jubiläum! Gleichzeitig möchten wir uns herzlich für die solidarische Unterstützung unserer Arbeit in Bochum bedanken. Der gemeinsame Kampf gegen die Delegitimierung der DDR geht weiter!Vorstand des DDR-Kabinett-Bochum e.V._______________________________Nachfolgend dokumentieren wir das Interview zu mit dem Vorsitzenden der GRH und gleichzeitig auch Mitglied im DDR-Kabinett-Bochum e.V., Rechtsanwalt Hans Bauer, in der Zeitung "Unsere Zeit" vom 19.05.2023___________________________________Die Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung (GRH) begeht am 19. Mai ihr 30-jähriges Gründungsjubiläum. In einem Beschluss aus dem März verweisen die Mitglieder auf ihre Arbeit zur „Verteidigung des sozialistischen Friedensstaates und der Nutzung seiner Erfahrungen in den heutigen Auseinandersetzungen sowie im Kampf um die Rechte und Interessen von Verfolgten und Benachteiligten“. Die Organisation habe über die „Politik des Antikommunismus aufgeklärt, offensiv seine Formen und Methoden entlarvt und allen Anfeindungen widerstanden“. Über die Arbeit der GRH sprachen wir mit ihrem Vorsitzenden, Hans Bauer.UZ: Vor 30 Jahren habt ihr die GRH gegründet. Was war damals der Anlass?Hans Bauer: Nach dem „Einigungsvertrag“ beider deutscher Staaten, der tatsächlich einer Annexion und Kolonisierung der DDR gleichkam, setzte Anfang der 1990er Jahre eine Welle strafrechtlicher Verfolgungen von DDR-Bürgern ein. Sie richtete sich vor allem gegen Angehörige des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der Grenztruppen und der Nationalen Volksarmee (NVA), Staatsanwälte und Richter, Partei- und Staatsfunktionäre. Außerdem waren Bürger der BRD, Westberlins und anderer Staaten betroffen, die für die Hauptverwaltung Aufklärung des MfS als Kundschafter des Friedens gearbeitet hatten. Nicht zufällig waren es Bereiche, die für Schutz und Sicherheit der Arbeiter- und Bauernmacht gesorgt hatten.Schnell wurde deutlich: Nun war die Stunde der Abrechnung mit der gehassten DDR gekommen. Vergessen waren alle früheren Zusagen einer friedlichen Vereinigung. „Rache und Vergeltung“ hieß die Devise der Eroberer, „Delegitimierung des Unrechtsstaates DDR“ war der juristisch verbrämte Auftrag der Politik, verkündet vom damaligen Justizminister Klaus Kinkel (FDP).Natürlich wollten und konnten wir uns nicht wehrlos dem imperialistischen Repressionssystem ausliefern – Verteidigung musste also organisiert werden. Am 19. Mai 1993 gründeten wir – 61 Bürger – die Widerstandsorganisation GRH.UZ: Ihr habt dann vor allem juristische Auseinandersetzungen begleitet. Worum ging es?Hans Bauer: Mit den Verfahren verfolgte die BRD zwei Ziele: individuelle Kriminalisierung von Funktionsträgern der DDR und mit ihr die Diffamierung des gesamten Staates als „Unrechtsstaat“. Die BRD setzte dafür alle juristischen und polizeilichen Mittel ein: Festnahmen und Untersuchungshaft, Durchsuchungen und Beschlagnahmen, Vernehmungen, Anklagen und Verurteilungen. Dabei wurde das eigene Recht gebeugt – es musste passend gemacht werden, um Zeit und Gründe für die Verfolgung zu gewinnen. So wurde mehrfach die Verjährungsfrist verlängert, das auch international geltende Rückwirkungsverbot aufgehoben, geltendes DDR-Recht willkürlich ausgelegt. Abgesehen davon wurden Tatsachen verdreht und verfälscht.In der ersten Phase konzentrierten wir uns auf Solidarität und Verteidigung. Das betraf Hilfe für Betroffene und ihre Familien, Organisation der Verteidigung und die Begleitung der Prozesse in allen Instanzen – bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg. Wichtig war auch die Betreuung während der Inhaftierung. Verbunden war dies alles auch mit finanzieller Unterstützung.In Erklärungen, Analysen und juristischen Ausarbeitungen informierten wir die Öffentlichkeit über den Charakter dieser Hexenjagd und forderten – unterstützt von Verbündeten und mit tausenden von Unterschriften – die Einstellung aller Verfahren. Solidarische Zusammenarbeit mit den Verfolgten der BRD aus den 1950er Jahren, so mit Karl Stiffel, vermittelte uns westdeutsche Erfahrungen der Kommunistenverfolgung.Wir konnten die Verfolgungen nicht verhindern – aber ich bin überzeugt, wir hatten Einfluss auf Umfang und Auswirkungen. Insgesamt wurden etwa 85.000 Verfahren gegen 108.000 Bürger eingeleitet. Es kam zu 1.000 Verurteilungen, davon 100 Freiheitsstrafen ohne Bewährung. Nicht zu vergessen: die beträchtlichen Gerichts- und Anwaltskosten, die „Strafe nach der Strafe“.UZ: Wie haben sich eure Aktivitäten entwickelt, nachdem die juristische Verfolgung von DDR-Bürgern beendet wurde?Hans Bauer: 2005 waren diese Verfahren im Wesentlichen abgeschlossen. Unser Schwerpunkt verlagerte sich nun auf politisch-juristische Auseinandersetzungen. Es ging um die Verteidigung der sozialistischen DDR, die Zurückweisung des Kampfbegriffs „Unrechtsstaat“ und die Aufklärung über den wahren Charakter des „Rechtsstaates BRD“.Zur Liquidierung der DDR wurden ihre „Hinrichtung“ zur Staatsdoktrin und „Geschichtsaufarbeitung“ zur beispiellosen Geschichtsfälschung: Die alte BRD wurde heroisiert, die DDR verdammt. Ein vergiftetes Spinnennetz von Institutionen und Einrichtungen – Stiftungen, Behörden, Gedenkstätten – entstand in Ostdeutschland zur Dämonisierung der DDR. Für Abermillionen wurden Einrichtungen des MfS zu „Gruselkabinetten“ umgebaut, Grenzeinrichtungen zu „Todesstreifen“, Plätze und Straßen umgewidmet, Denkmäler und Symbole des Sozialismus geschleift. Und es wurden „Opfer“ als Zeugen der „Unrechtsdiktatur“ gesucht und bezahlt. Gegen diese Macht der Zerstörung, Lüge und Manipulation leisteten wir entschlossenen Widerstand – mit Publikationen, Aufsätzen, Buchvorstellungen, Vorträgen, Erklärungen und Protesten. Vor allem, indem wir als Zeitzeugen über die Wahrheit in beiden deutschen Staaten aufklärten.Gekaufte Wissenschaftler und Journalisten betreiben dieses Geschäft der Hetze und des Hasses bis heute. Uns machte das nicht mutlos. Im Gegenteil: Das festigte uns und stärkte unser Ansehen in der progressiven Öffentlichkeit als linke antifaschistische Organisation.UZ: Ihr habt als Motto für euren Jahrestag „Kampf für Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit“ gewählt. Wo seht ihr diese Werte derzeit am meisten gefährdet?Hans Bauer: Dieses Motto bestimmt seit Langem unser Wirken. Die GRH pflegt die Erinnerung, verharrt aber nicht – wie es unsere Gegner behaupten – in der Vergangenheit. Unser Anspruch ist, die Erfahrungen der DDR in die aktuellen Auseinandersetzungen einzubringen. Selbstverständlich bleiben weiterhin die Forderungen nach Gerechtigkeit im Osten und einer wirklich sozialen Politik in ganz Deutschland. Priorität hat aber gegenwärtig unser Kampf gegen die deutsche Kriegspolitik mit ihrem Führungsanspruch in NATO und EU. Dabei beziehen wir Position gegen die weitere Militarisierung des Landes durch Erhöhung der Rüstungsausgaben und Waffenlieferungen in die Ukraine. Wir verurteilen Kriegspropaganda, Sanktionen und Russenhass. Besonders betonen wir die historische Verantwortung gegenüber den Völkern der Sowjetunion, die uns vom Faschismus befreit haben. Wir wenden uns gegen staatliche Meinungsdiktatur trotz verbriefter Meinungsfreiheit im Grundgesetz.Deutsche Politiker sind an Entstehung und Eskalation des Ukraine-Krieges maßgeblich beteiligt, heucheln aber Friedenswillen. Sie verschweigen oder verfälschen wiederum die Wahrheit. Friedenspolitik sieht anders aus – die DDR hat dafür in Zeiten des Kalten Krieges den Beweis geliefert. Die damaligen Erfahrungen wachzuhalten und zu nutzen, ist heute wichtigstes Anliegen der GRH.(Das Interview für die UZ führte Björn Blach)

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