UNSERE BISHERIGEN VERANSTALTUNGEN

23. Mai 2014  - "Ein hervorragender Jurist der deutschen Arbeiterbewegung: Über das Leben und Wirken von Prof. Dr. Friedrich Karl Kaul in der DDR und seine Bedeutung für Westdeutschland"

Friedrich Karl Kaul wandte sich nach Beendigung seines Jurastudiums Ende der 1920er Jahre der Roten Hilfe zu. Er gehörte zu den ersten Verhafteten nach dem Machtantritt der Nazis. Diese verschleppten ihn in die Konzentrationslager Lichtenburg und Dachau. Dort wurde er 1937 unter der Bedingung entlassen, das Reichsgebiet zu verlassen.

Nach der Emigration in Lateinamerika und den USA kehrte er nach dem Ende des 2. Weltkrieges nach Deutschland zurück. Aufgrund einer Zulassung als Rechtsanwalt im Jahr 1948, die für alle vier Besatzungszonen von Berlin galt, konnte Kaul auch späterhin in beiden deutschen Staaten als Anwalt auftreten. Bereits in den frühen Jahren der BRD verteidigte er zahlreiche von der Adenauer-Justiz verfolgte Kommunisten, Gewerkschafter und andere Patrioten.

Er war einer der Prozeßbevollmächtigten der KPD in dem Verbotsprozeß 1954/56 in Karlsruhe. Vorher hatte er bereits die FDJ vor dem Bundesverwaltungsgericht vertreten. Später war Prof. Dr. Kaul vor allem als Vertreter der Nebenklage in zahlreichen Prozessen gegen nazistische Gewaltverbrecher - u.a. im 1. und 2. Auschwitz-Prozeß, Treblinka-Prozeß, Dora-Prozeß, Verfahren gegen Lischka in Köln und im Majdanek-Prozeß in Düsseldorf tätig.

Am Prozeß gegen Adolf Eichmann nahm er als Beobachter der DDR teil. Darüber hinaus war er als Schriftsteller und Sachbuchautor sowie Moderator von Fernseh- und Rundfunksendungen zu Rechtsfragen des Alltags in der DDR aktiv und bekannt. Kaul gehörte der KPD/SED an und starb kurz nach seinem 75. Geburtstag im Jahr 1981.

Ralph Dobrawa lernte ihn in ganz jungen Jahren kennen und hatte bis zu seinem Tode sehr engen Kontakt zu ihm. Gemeinsam haben beide mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Er pflegt das Erbe von FKK und hält die Erinnerung an ihn und seine bleibenden Verdienste wach.

Neben einer biografischen Skizze (1986) erschienen dazu in den letzten 30 Jahren zahlreiche Artikel und Aufsätze. Das Buch von Kaul " ... ist zu exekutieren" (1981), welches sich maßgeblich mit der Verfolgung der Mörder Ernst Thälmanns befaßt, wurde von Dobrawa fortgeschrieben und im Jahr 2006 neu herausgegeben.

2010 erschien der zweibändige "Thälmann-Report" von Eberhard Czichon, Heinz Marohn und Ralph Dobrawa. Im Herbst 2013 kam von ihm ein Buch über das Wirken von Rechtsanwalt Kaul im Auschwitz-Prozeß heraus. Hierauf wird er in seinen Ausführungen besonders eingehen.

15. März 2013 - "Die Drachentöter und ihre Hintermänner"

Die Sagen um Drachentöter sind uralt - in den Mythen vorbürgerlicher Zeiten werden Heldengestalten beschreiben, die ein Volk durch einen alles erlösenden Schwertstreich von einem grausamen Fabelwesen befreien. Sie datieren aus einer Zeit, in der die Erlösung von bedrückenden Lebensbedingungen oder aber schlicht von Naturkatastrophen nur im Bereich der Legenden, nicht jedoch durch menschliches Handeln vorstellbar war.

Schnee von gestern? Mitnichten. Auch in der Zeit der bürgerlichen Aufklärung erfüllen die Märchen vom bösen Drachen durchaus ihren Zweck. Nehmen wir z.B. das Jahr 1989.

Zu dieser Zeit begab es sich, dass ein souveräner Staat einen anderen mit Haut und Haaren schluckte. Nicht wenigen Bewohnern des geschluckten Staates war dies ganz recht - wurden ihnen doch 'blühende Landschaften', sprich Konsum in Hülle und Fülle, ja und vor allem Freiheit versprochen. Nur sehr wenige von ihnen fragten: ja Freiheit von wem oder was? Die Antwort folgte prompt: quasi über Nacht wechselten Betriebe, soziale Einrichtungen, Wohnkomplexe und Agrarland ihren Besitzer: vormals Volkseigentum, das jedem Bürger Ausbildung, Arbeit, Kultur und medizinische Versorgung garantierte, wurde jetzt privatwirtschaftlichem Kalkül unterworfen. Diese Antwort war in seiner Realität brutal und nicht wenige von den derart Befreiten trauerten ihrem alten Besitzstand nach.

Sollte hier Unrecht geschehen sein? Aus Sicht der Sieger eine heikle Frage. Aber auch darauf wurde eine Antwort gefunden: nicht die entschädigungslose Enteignung eines Volkes, sondern deren Befreiung vom bösen Drachen - dem Ministerium für Staatssicherheit oder in der Sprache der Sieger, der Stasi - wäre das eigentliche Ziel der Zerstörung eines einstmals international anerkannten Staates gewesen. Die selbsternannten Drachentöter, allen voran die eilends errichteten 'Stasi-Gedenkstätten', haben nun die Aufgabe, den Menschen jede positive Erinnerung an einen Staat auszureden, der anderes im Sinne hatte als nur die ökonomische Ausnutzung seiner Bürger. Dazu ist ihnen jedes Mittel Recht, wie uns am Beispiel der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt in Berlin-Hohen-schönhausen fast täglich vor Augen geführt werden soll.

Nun hatte das MfS ja die Aufgabe, die DDR vor feindlichen Aktivitäten zu schützen. Und wer schützt die 'Sicherheit' bzw. die Interessen des Siegerstaates, der BRD? Bekanntlich der BND. Neben seinem Standort in München-Pullach entsteht auf dem Gelände des einstigen Stadions der Weltjugend auf einer Fläche von 260.000 Quadratmetern die 'modernste Geheimdienstzentrale Europas' (Innenminister de Maizière). Hat denn die BRD derart viele Feinde? Wer sind sie bzw. wer könnten sie sein und wie ging und geht sie mit ihnen um? Spannende Fragen, deren Beantwortung vielleicht auch die Interessen der modernen Drachentöter erhellen.

Wir haben zwei Menschen eingeladen, die uns helfen können, Licht in das Dunkel der Drachentöter-Legenden und ihrer Hintermänner zu bringen.

Herbert Kierstein war 31 Jahre Mitarbeiter des MfS und dort als Untersuchungsführer im Bereich Spionagedelikte gegen die DDR tätig. Er wird uns über die Aufgaben und Befugnisse dieser Behörde berichten. Vor allem aber wird er die Lügen aufdecken, die über die Methoden der Strafverfolgung in der DDR von den Drachentötern verbreitet werden.

Gotthold Schramm war seit 1954 Mitarbeiter des MfS in der Hauptverwaltung Aufklärung und von 1969 bis 1990 für die Sicherheit der DDR-Auslandsvertretungen zuständig. Seine Kenntnisse und neueren Recherchen über die Aktivitäten und Methoden des BND werden uns diejenige Seite erhellen, die die Drachentöter geflissentlich aussparen - die Methoden der Überwachung und Verfolgung politisch Andersdenkender im Siegerstaat.

 

Öffentliche Veranstaltung:

"Herbert-Siebold-Haus" - IFAK e.V., Engelsburger Str. 168, 44793 Bochum

15. April 2011 - "War die DDR ein Unrechtsstaat - Ist die BRD ein Rechtsstaat?"

Das Wort „Unrechtsstaat“ bezeichnet, ebenso wie das des „Schurkenstaates“, keinen völkerrechtlich definierten Begriff. Es sind Worte, mit denen gegnerische Staaten nicht absichtslos denunziert werden. Ist das Urteil gefällt, dann kann mit ihren Repräsentanten und Bürgern nach Belieben verfahren werden. „Unrechtsstaat“ – das klingt nach illegitimer Herkunft. Als wäre die DDR etwas gewesen, was nicht hätte sein dürfen. Die DDR war jedoch in gleicher Weise wie die BRD völkerrechtlich legitimiert.

Schon auf dem 15. Richtertag 1991 hat der damalige Justizminister Kinkel gefordert, den Richtern und Staatsanwälten müsse es gelingen, die DDR zu delegitimieren, sie als Unrechtsstaat und zweite deutsche Diktatur zu denunzieren. Die folgenden Prozesse gegen Bürger der DDR waren und sind Beleg dafür, dass die bundesrepublikanische Justiz diesem politischen Auftrag unter Ausblendung völkerrechtlicher und verfassungsrechtlicher Grundsätze (das Rückwirkungsverbot und die Staatenimmunität) folgte. Insgesamt wurden ca. 100.000 Bürger der DDR mit großem juristischen und medialem Aufwand verfolgt, verleumdet und an den Rand der sozialen Existenz gedrängt. Weil sie alle Unrecht taten?

Von den Beschuldigten wurden 1.500 angeklagt. Verurteilt wurden letztlich 800 Personen. Ein doch eher mageres juristisches Ergebnis. Der politische Zweck jedoch scheint erreicht: es wurden Repräsentanten der Parteien und des Staates, Juristen, Geheimdienstmitarbeiter, Polizisten, Sportfunktionäre, Grenzer und Armeeangehörige kriminalisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Sie hatten alle eines gemeinsam: sie haben ein Rechtssystem mitgestaltet und geschützt, das in zentralen Bereichen wie Straf-, Arbeits-, Sozial- und Familienrecht den Bürgern der DDR weit mehr Transparenz und Rechtssicherheit bot, als dasjenige der BRD. Ziel war also nicht die Verfolgung von individuell begangenen Straftaten, sondern die Zerstörung eines gesellschaftlichen und sozialen Systems, deren Vorteile hier schnell vergessen gemacht werden sollen.

Vergessen gemacht werden soll aber auch Unrecht, dass die Geschichte der Bundesrepublik bestimmte: Braune Vergangenheit, KPD-Verbot, Verfolgung von Demokraten, Sozialisten, Kommunisten und Berufsverbote. Mit dieser Veranstaltung wollen wir nachweisen, das die Rede von der DDR als Unrechtsstaat nur denjenigen nützt, die alle heutigen Probleme allein dem Erbe der DDR anlasten wollen und die eine Diskussion über Fehler im sogenannten Einigungsprozess mit allen Mitteln verhindern wollen. Wir wollen auch die Aufmerksamkeit auf das lenken, was nicht nur real zerstört, sondern auch als Erinnerung in den Köpfen der Menschen beseitigt werden soll: Der Versuch in 40 Jahren ein sozialistisches Gegenmodell zum Kapitalismus zu entwickeln.

 

Öffentliche Podiumsdiskussion mit:

RA Hans Bauer (Vors. der GRH e.V., Berlin) ,

Günter Leo (Oberst a.D., Berlin)
Moderation: Peter Wolter (Journalist, Junge Welt)

 



Im Stadtteilzentrum Dahlhausen IFAK – Am Ruhrort 14 – 44879 Bochum (nähe Eisenbahn-Museum Bochum-Dahlhausen)

16. Oktober 2011 - "Die Staatsgrenze der DDR ...Friedensgrenze im kalten Krieg?"

 

Die Staatsgrenze der DDR ist das Resultat des vom deutschen Faschismus begonnenen und verlorenen Angriffskrieges gegen seine europäischen Nachbarn und insbesondere gegen die Sowjetunion. Auf der Konferenz von Potsdam beschließen die Siegermächte - Frankreich, England, die USA und die Sowjetunion – die Teilung Deutschlands in 4 Einflusszonen. Doch schon 1947 wird mit der sogenannten Containment-Politik der USA klar, wie brüchig der Respekt der westlichen Siegermächte gegenüber einer friedlichen Nachkriegsordnung ist. Der kalte Krieg gegen die Sowjetunion und ihrer Verbündeten beginnt.

 

Der erste Schritt war die Proklamation der BRD in den Grenzen der westlichen Besatzungszonen. Damit wird nicht nur die Teilung Deutschlands vorläufig festgeschrieben. Deren Grenze bildet darüberhinaus die Trennungs-linie zwischen den Einflusssphären zweier fundamental verschiedener Gesellschafts- und Verteidigungssysteme. Die folgenden Jahre zeigten, wozu diese Grenze seitens der westlichen Seite genutzt wurde: für Wirtschaftssabotage, militärische Provokationen und ideologisches Sperrfeuer gegen den Aufbau sozialistischer Strukturen.
Die illegale Ausfuhr hochwertiger Industrieerzeugnisse und subventionierter Lebensmittel sowie die Abwerbung von qualifizierten Arbeitskräften trugen mit dazu bei, dass die DDR Anfang der 60er Jahre in ihrer ökonomischen Existenz gefährdet war und die Sowjetunion eine offene Flanke zum westlichen Einflussbereich fürchten musste. Folgerichtig wurden die Grenzen der DDR gesichert und eine militärische Auseinandersetzung vorerst abgewendet.

 

Dennoch blieb diese Grenze auch nach ihrer Befestigung bis zur Auflösung des sozialistischen Verteidigungsbündnisses ein unruhiger Ort. Es starben dort Menschen. Über diejenigen, die die DDR illegal verlassen wollten, wird viel - wenn auch oft unvollständig oder gar falsch - berichtet.
Das Schicksal derjenigen Menschen der DDR, die während des Grenzdienstes von westlichen Seite aus getötet wurden, ist jedoch nach wie vor ein Tabu. Wir wollen versuchen es zu brechen und gleichzeitig eine Antwort finden, was es mit dem viel zitierten, aber nie vorgelegten „Schießbefehl“ an der Staatsgrenze der DDR auf sich hat.

 

 

Öffentliche Podiumsdiskussion mit:
Horst Liebig (Oberstleutnant a.D. der Grenztruppen der DDR)
Moderation: Peter Wolter (Journalist, Junge Welt)

 

Es besteht die Möglichkeit ab 11:00 Uhr an einem gemeinsamen Frühstück mit den Freundinnen und Freunden der DIDF teilzunehmen.

 

Internationales Kulturzentrum Wattenscheid DIDF, Bochumer Str. 112, 44866 Bochum

24. Februar 2012 - "40 Jahre Frieden in Europa - Bedeutung von CIA, KGB und der DDR-Nachrichtendienste"

Der Sieg über den Faschismus endete mit einer bedingungslosen Kapitulation und der Besetzung Deutschlands. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Das führte zur Spaltung des Landes. Damit wurden historisch die entscheidenden Voraussetzungen für die Rolle Deutschlands in der Nachkriegsentwicklung markiert.

Nur kurze Zeit hatten die Alliierten gemeinsame Interessen an der Verfolgung der Nazi- und Kriegsverbrechen. Es entwickelten sich relativ schnell eigene Interessen in und an Deutschland und Zentraleuropa. Es entfaltete sich eine weltweite System-auseinandersetzung. Der Kalte Krieg brach aus. Mit dem Bruch der Militärkoalition und der Eskalierung des Konfrontationskurses zwischen den Großmächten verschärften sich zugleich die subversiven Aktivitäten. Als Churchill im März 1946 in Fulton/USA seine berühmt-berüchtigte Rede hielt, in der er den Begriff vom Eisernen Vorhang gebrauchte, waren bereits in den damaligen Westzonen wesentliche Voraussetzungen für geheimdienstliche Aktivitäten geschaffen. In der sowjetischen Besatzungszone etablierte sich der sowjetische Geheimdienst und verstärkte seine Aktivitäten.

Der subversive Kampf wurde nachweislich nach der am 7. 10. 1949 erfolgten Gründung der DDR verstärkt. Folgerichtig wurde die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit beschlossen. Der Minister des Inneren, Dr. K. Steinhoff, begründete in der 10. Sitzung der Provisorischen Volkskammer am 8. 2. 1950 den Entwurf. Er führte u.a. aus, dass Spionage-, Diversions- und Sabotagetätigkeit nicht nur den volkswirtschaftlichen Aufschwung der DDR schädigen, sondern auch geeignet sind, den Frieden zu gefährden.

In den ersten Jahren konzentrierte sich das MfS mit seinen Aktivitäten fast ausschließlich auf das Territorium der DDR. 1951 wurde dann der DDR-Auslandsnachrichtendienst gegründet und 1953 in das MfS als Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) eingegliedert. Die Veranstaltung soll Einblicke in die Strategien der Nachrichtendienste und ihrer Einbindung in den Kalten Krieg geben.

 

Öffentliche Podiumsdiskussion mit:

Dieter Popp, Bonn  


Haus der DKP Ruhr-Westfalen, Hoffnungstraße 18, 45127 Essen

 

27. April 2012 - "Ich bin Bergmann, Wer ist mehr?"

 

Nach dem Ende des faschistischen Angriffskrieges stand - nicht nur - in Deutschland an erster Stelle der Wiederaufbau der zerstörten Produktions-anlagen und die Versorgung der Bevölkerung mit den grundlegendsten Gütern. Die USA beschlossen 1948 ein 'Europäisches Wiederaufbauprogramm' - bekannt als 'Marshall-Plan' Aus verständlichen Gründen lehnte dies die Sowjetunion ab, denn die Einbeziehung der osteuropäischen Länder in den US-amerikanischen Machtbereich konnte nur als erneute Bedrohung angesehen werden. So war der wirtschaftliche Wiederaufbau in der damaligen sowjetischen Besatzungszone aus eigener Kraft zu schaffen.

 

Es tat sich jedoch zu Beginn ein Teufelskreis auf. Wer hungrig zur Arbeit geht, kann keine Höchstleistung vollbringen. Güter der alltäglichen Versorgung mussten jedoch erst produziert werden - und dies mit oft unzulänglichen Werkzeugen und knappem Material. Aber noch weitere Probleme führten zu mangelnder Arbeitsdisziplin und Material-verschwendung. Viele ehemalige faschistische Richter, Lehrer und sonstige Personen wurden zur Bewährung in die Produktion geschickt. Mit welchem Eifer sie dies taten, war an der hohen Zahl von Sabotageakten und Bummelschichten abzulesen. Aber auch viele Arbeiter, die sich als engagierte Gewerkschafter am Wiederaufbau beteiligten, verhielten sich mitnichten als Herren ihrer eigenen Geschicke. Erfahren im Kampf gegen Arbeitshetze und Ausbeutung hatten sie zu lernen, dass die Arbeitsergebnisse jetzt ihnen, und nicht fremden Herren zugute kamen.

 

Wo also beginnen? Die Idee der Wettbewerbe entstand. Sie wurden organisiert von Betriebs-organisationen der SED, der Gewerkschaft IG Bergbau und des Jugendverbandes FDJ. Ausgetragen zwischen einzelnen Arbeitern, zwischen Schichtbelegschaften der Betriebe und in Folge zwischen Betrieben eines Industriezweiges hatten sie das Ziel, die Produktion mengenmäßig zu erhöhen. Im erzgebirgischen Oelsnitz wurde auf der Schachtanlage 'Karl-Liebknecht' eine Aktion besonderer Art vorbereitet. Nicht nur eine überdurchschnittlich hohe Fördermenge pro Schicht ist das Ziel. Nach dem Motto 'Verstand geht vor Körperkraft' soll das Zusammenspiel von guter Arbeitsorganisation, fachlichem Können und hohem Arbeitseinsatz demonstriert werden.

 

Am 13. Oktober 1948 war es soweit: der Bergmann Adolf Hennecke förderte in gut geplanter Zusammenarbeit mit seinen Kollegen 380% des gesetzten Normsolls an Steinkohle. Als andere Bergleute den Gedanken der eigenständigen Gestaltung ihres Arbeitsplatzes und den Aufbau funktionierender Kollektive aufgreifen und vergleichbare Erfolge vorzuweisen haben, weitet sich die Idee auf andere Bereiche der Wirtschaft in der DDR aus. Die Aktivisten-Bewegung war entstanden.

 

Öffentliche Buchlesung und Diskussion mit:

Hannelore Graff-Hennecke, Berlin

 

Die Tochter des ersten Aktivisten Adolf Hennecke, Hannelore Graff-Hennecke, wird in einer Lesung die Biographie ihres Vaters 'Ich bin Bergmann, wer ist mehr?' vorstellen. Mit ihr als Zeitzeugin wird es spannend, die Idee und Geschichte einer für viele von uns unbekannten Arbeitsmoral – Rekordleistung auf der Basis von Volkseigentum – zu diskutieren.


ver.di Bezirk Bochum/Herne, Saal 1, Universitätsstr. 76 , 44789 Bochum

7. Oktober 2012 - "Matinèe anlässlich der Gründung der DDR am 7.Oktober 1949"

Wir möchten mit Euch gemeinsam, bei einem Glas Rotkäppchen Sekt oder Vita-Cola und unserer hausgemachten Soljanka, an dieses Ereignis erinnern. Musikalisch wird der Vormittag durch Beiträge der Songgruppe „Albatros“ begleitet. Wir bitten um kurze Rückmeldung damit wir entsprechend planen können.

 

Veranstaltungsort:

Räume des DDR-Kabinett-Bochum e.V., Harkortstr. 26, 44866 Bochum

2012-10-07 EinladungMatinee2012.pdf
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23. November 2012 - "Eröffnung der Wanderausstellung der „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ - Ziegenhals

Nach einer kurzen Begrüßung und einleitenden Worten zum Abriss der Gedenkstätte sowie der Arbeit des Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte e.V.“, Ziegenhals, wollen wir gemeinsam Ausschnitte aus dem DEFA-Film „Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse“ aus dem Jahr 1954, nach dem Drehbuch von Willi Bredel, ansehen. Vor und nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit die Ausstellungstafeln zu betrachten.

 

Veranstaltungsort:
Haus der DKP Ruhr-Westfalen, Hoffnungstraße 18, 45127 Essen

 

Die Wanderausstellung bleibt bis zum 7. Dezember, nach Voranmeldung, zugänglich.

Hier finden Sie uns:

DDR-Kabinett-Bochum e.V.
Harkortstr. 26

44866 Bochum

Kontakt:

Rufen Sie einfach an:

Andreas Maluga

Mobil: 01575 - 68 303 74

e-mail: a.maluga@ddr-kabinett-bochum.de

 

oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Ausstellungsbesuch

Nach Absprache.

 

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